Heutzutage sind die Auslagen der Apotheken voll von vanille- und kakaopulverartigen Trinklösungen, die – zum Frühstück oder zum Mittagessen eingenommen – schlank machen sollen. Abends gönnt man sich dann eine „normale“ Mahlzeit.
Ihre chemische Zusammensetzung ist sehr verschieden, doch immer unausgeglichen. Einige enthalten zu wenig Proteine, andere zu viel „schlechte“ Kohlenhydrate.
Sehen wir uns einmal an, welche negativen Seiten diese „Schlankmacher“ noch haben. Zu den Mechanismen, die das Hungergefühl dämpfen, gehören zum einen das Kauen und zum ändern das Völlegefühl.
Wenn man nun Flüssigkeit zu sich nimmt, tritt weder die Kaufunktion in Kraft noch stellt sich ein Völlegefühl ein, was ganz einfach daran liegt, dass Flüssiges nicht lange im Körper bleibt. Dies führt dazu, dass man einige Stunden später Hunger verspürt, wodurch das Risiko, etwas zu knabbern, größer wird.
Wenn man morgens und mittags diese „Ersatzmahlzeiten“ eingenommen hat (zu Zeitpunkten, wo das Risiko, Fett anzusetzen, am geringsten ist), wird man abends dazu tendieren, etwas üppiger als sonst zu essen. Dies ist leider genau der Zeitpunkt, wo der Organismus am meisten dazu neigt, Fettreserven anzulegen, erst recht dann, wenn er durch zwei vorhergehende Pseudomahlzeiten Entbehrungen erlitten hat. Das ist also die Logik einer kalorienreduzierten Diät…
Indem man Ersatzmahlzeiten einführt, begeht man außerdem einen psychologischen Fehler, denn übergewichtige Frauen, die diese Diätmethode anwenden, entwickeln unbewusst eine Art Abneigung gegen die Nahrung, da sie ihr immer mehr die Schuld an ihren Gewichtsproblemen geben.
Sie werden in dem Gedanken bestärkt, dass die Nahrung ihr Feind ist, vor dem sie sich in Acht nehmen müssen, obwohl es unserer Meinung nach gerade umgekehrt ist. Diese Frauen müssen sich wieder mit der Nahrung anfreunden, anstatt sie pauschal abzulehnen. In späteren Kapiteln erfahren sie, wie man die richtige Auswahl trifft.