Von der „Wunderpille“ zum Abnehmen träumen wir schon lange. Um jedoch in medizinischer und ethischer Hinsicht bestehen zu können, muss sie einige Kriterien erfüllen:
– eine Wirksamkeit, die durch zuverlässige und reproduzierbare Versuche bewiesen wurde;
– eine gute Verträglichkeit (ohne unerwünschte Nebenwirkungen);
– keine Vergiftung auf lange Sicht.
Das heisst, dass man auf diese Wundertablette noch eine ganze Weile warten muss, denn es gibt heutzutage kein einziges Produkt, das auch nur im entferntesten diese Kriterien erfüllt!
Betrachten wir doch die Mittel, die in der Hoffnung auf eine Gewichtsabnahme verordnet wurden oder leider immer noch angeboten werden, einmal genauer.
Diuretika (harntreibende Mittel)
Wenn das Abnehmen darin besteht, eine bestimmte Menge an Fettmasse zu verlieren, liegt es auf der Hand, dass Diuretika, die lediglich eine harntreibende Wirkung dahingehend haben, dass vermehrt Wasser ausgeschieden wird, diese Funktion ganz und gar nicht erfüllen.
Außerdem muss man wissen, dass mit dem Wasser Mineralsalze (Natrium, Kalium) ausgeschieden werden, was letztendlich mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt. Es kommt zu trockener Haut, Müdigkeit, Muskelkrämpfen und Schwindelanfällen mit Blutdruckabfall, was zu Ohnmachtsanfällen führen kann.
Nach Beendigung der Behandlung neigt der Körper im Übrigen dazu, wie ein trockener Schwamm zu reagieren, indem er so schnell wie möglich Wasser und Salz wieder aufnimmt mit dem zusätzlichen Risiko von Ödembildungen, die sehr hartnäckig werden können.
Die Ärzte, die noch die Dreistigkeit besitzen, diese Diuretika, die sowohl wirkungslos als auch gefährlich sind, zu verordnen, sind nur selten so ehrlich, die jeweilige Bezeichnung deutlich anzugeben, da diese Präparate allgemein bekannt sind und gewöhnlich bei bestimmten Krankheiten verordnet werden. Deshalb verwenden die Ärzte häufig chemische Fachausdrücke, die die Patienten nicht kennen, und mischen diese Diuretika unauffällig pseudohomöopathischen Präparaten bei.
All dies erfolgt natürlich mit der wohlwollenden Unterstützung des Apothekers, obwohl diese Tricks in Frankreich seit einiger Zeit gesetzlich verboten sind.
In diesem Zusammenhang sollte man sich vor bestimmten Präparaten auf Pflanzenbasis – den sogenannten „Entwässerungsmitteln“ – in Acht nehmen, die aus Pflanzen mit einer mehr oder weniger stark harntreibenden Wirkung bestehen, um so den Anschein von Natürlichkeit zu erwecken.
Zu diesen Pflanzen zählen zum Beispiel: Kleines Habichtskraut, Schachtelhalm, Fenchel, Klette, Wiesenkönigin (oder Mädelsüß), Artischocke, Löwenzahn, Esche und Kirschenstiele.
Sie haben vielleicht eine schwach harntreibende Wirkung, wodurch nicht soviel Kalium ausgeschieden wird, doch es bleibt bei der ausschließlich entwässernden Wirkung…
Mineralwasser, das oft als Schlankmacher gepriesen wird, dient eigentlich nur wirtschaftlichen Interessen. Wie bereits erwähnt wurde, ist es zwar wichtig, viel zu trinken, doch hat dies nur eine leicht harntreibende Wirkung. Wenn auch durch das Trinken die Abfallstoffe des Proteinstoffwechsels (Harnstoff, Harnsäure) ausgeschieden werden, heisst das noch lange nicht, dass ein Fettabbau stattfindet!